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Neubau Synagoge

Seit sich vor etwa 25 Jahren unsere Gemeinde zu entwickeln begann, kämpften wir immer mit Platzproblemen. Das soll sich nun ändern. In einem Anbau an unserem Sitz in Kiel-Gaarden soll erstmals eine separate Synagoge entstehen.

Neubau Synagoge Kiel
Neubau Synagoge Kiel

Ein Artikel von Martin Geist
www.kn-online.de / 22.07.2022


Jüdische Gemeinde auf dem Ostufer in Kiel baut eine neue Synagoge

Platzprobleme könnten für die Jüdische Gemeinde Kiel und Umgebung in Zukunft vorbei sein: In einem Anbau am Sitz in Kiel-Gaarden soll erstmals eine separate Synagoge entstehen. Viktoria Ladyshenski leistete Gemeindearbeit, als es eigentlich noch gar keine Gemeinde gab. „Mein Büro war eine Bank im Hauptbahnhof, meine Knie waren der Schreibtisch“, erinnert sie sich an die turbulenten 1990er-Jahre, als zahlreiche Jüdinnen und Juden aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland und eben auch nach Kiel auswanderten.

 

Der Bedarf an Beratung und „Erster Hilfe“ im fremden neuen Land war groß, die Notwendigkeit zum Improvisieren ebenso. Längst schon ist Viktoria Ladyshenski zwar offizielle Geschäftsführerin der Gemeinde, und auch sonst hat sich vieles zurechtgeruckelt, doch ein vernehmlicher Hauch von Provisorium begleitet die Arbeit nach wie vor.


Vom Volksbad zur Synagoge

 

Das beginnt schon damit, dass das als Gemeindezentrum genutzte Gebäude in der Wikingerstraße 6 früher mal das Volksbad Gaarden war und für ganz andere Bedürfnisse zugeschnitten ist. Hinzu kommt der schlechte bauliche Zustand. Vor allem wegen Feuchtigkeit und Schimmels kann ein Drittel des Bestands überhaupt nicht genutzt werden.


Zeitweise, so erläutert Gemeinde-Vorsitzender Igor Wolodarski, streckte man die Fühler deshalb sogar nach einem ganz anderen Standort aus. „Wir fanden aber nichts, und wenn doch, dann wäre es zu teuer geworden“, sagt der 1998 aus der Ukraine zugewanderte Mann, in dessen Gemeinde sich etwa 400 Gläubige zusammengeschlossen haben.
Und dann gibt es nach seiner Überzeugung noch ein weiteres Argument für den Standort Gaarden: „Nichts passt besser zu unserer Jüdischen Gemeinde als dieser Stadtteil, in dem es so viele verschiedene Kulturen gibt.“


Das Problem war einfach immer nur, dass es mit dem Platz nicht passte. Nach langen Planungen soll sich genau das nun ändern. Auf der Grünfläche an der Rückseite des Gebäudes wird ein 14 mal elf Meter Grundfläche fassender Anbau entstehen, der mit einer Empore ausgestattet ist und mindestens 200 bis 250 Menschen aufnehmen kann. Das wären gut doppelt so viele wie im bisherigen Synagogen-Raum, der außerdem wegen der beengten Verhältnisse immer wieder auch für andere Zwecke genutzt werden musste.

 

Gestalterisch hat sich das Kieler Büro Hochfeldt und Partner für einen Kubus entschieden. „Nüchtern, aber elegant, ungefähr in dem Stil wie der Anbau an den Kieler Landtag“, beschreibt Viktoria Ladyshenski das Projekt, das seit wenigen Tagen den offiziellen Segen aller beteiligten Stellen hat.

Im zweiten Schritt will sich die Jüdische Gemeinde Kiel und Region der Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus widmen. Grundsätzliche Veränderungen wird es dabei kaum geben: Es geht in erster Linie darum, die Räume komplett nutzbar zu machen.

Losgehen soll es mit dem Neubau laut Igor Wolodarski „so schnell wie möglich“. Der Kampfmittelräumdienst hat das Gelände schon durchsucht und zur allseitigen Erleichterung nichts Explosives gefunden.

 

Ganz und gar nicht erleichtert sind die Verantwortlichen allerdings über die aktuelle Preisentwicklung im Bausektor. Auf 1,4 Millionen Euro veranschlagt war der Neubau, der auch von der Kieler Straße her zugänglich sein soll, etwa 600.000 Euro sollte die Bestandssanierung kosten. Inzwischen rechnet die Gemeinde mit gut 25 Prozent mehr und fürchtet eine entsprechende Finanzlücke.

 

Obwohl die Stadt und besonders das Land das Projekt großzügig unterstützen, geht es nach Einschätzung des Gemeindevorsitzenden nicht ohne zusätzliche Spenden. Froh ist er, dass schon einige Überweisungen aus Deutschland und sogar dem europäischen Ausland eingetroffen sind, auch angesichts der weiterhin enormen Unwägbarkeiten wähnt er sich aber noch lange nicht auf der sicheren Seite.


Wer den Bau der neuen Synagoge unterstützen möchte, kann an die Jüdische Gemeinde Kiel und Region e.V. spenden:

 

Förde Sparkasse
IBAN: DE81 2105 0170 1004 3490 21